Hilfe, Tipps, Tricks und Anleitungen zum Thema "Artgerechte Ernährung von Katzen: Was Samtpfoten und Stubentiger wirklich brauchen"


 
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© fantom_rd @ Adobe Stock

Falsche Ernährung kann zu einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme führen – von Übergewicht über Nierenleiden bis hin zu Diabetes. Das gilt für Katzen ebenso wie für Menschen. Für Katzenhalter ist es deshalb wichtig, sich mit der artgerechten Ernährung ihrer Lieblinge auseinanderzusetzen. Denn auch wenn sie ihrem Haustier nur Gutes wollen, überschätzen sie häufig, wie viel eine Katze wiegen darf und überfüttern sie deshalb oder geben unpassendes Futter. Artgerechte Ernährung umfasst zudem viel mehr als nur die Wahl des richtigen Futters. Neben dem Was spielt auch das Wie eine große Rolle. In diesem Artikel lernen Sie die Grundlagen der artgerechten Ernährung von Katzen kennen und erfahren, worauf Sie im Alltag achten sollten.

Katzen sind Fleischfresser

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Katzen obligate Karnivoren sind. Das heißt, dass sie auf den Verzehr von tierischem Eiweiß angewiesen sind. Im Gegensatz zu Hunden, die sich über Jahrtausende an eine gemischte Ernährungsweise angepasst haben, hat sich der Stoffwechsel der Katze kaum verändert. Ihr kurzer Darm ist typisch für reine Fleischfresser und nicht gut dazu geeignet, komplexe Kohlenhydrate wie aus Reis, Getreide oder Kartoffeln aufspalten zu können. Eine Katze vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren ist deshalb absolut nicht zu empfehlen. Einige Experten ordnen eine solche Ernährungsweise bei Katzen sogar als Tierquälerei ein!

Trocken- oder Nassfutter?

Der Hauptunterschied zwischen Trocken- und Nassfutter ist der Wassergehalt: Nassfutter enthält etwa 60–85 % Wasser, Trockenfutter nur 3–12 %. Da Katzen von Natur aus wenig trinken, ist Nassfutter vorteilhaft für den Flüssigkeitshaushalt und kann Nieren- sowie Harnwegserkrankungen vorbeugen. Nehmen Katzen überwiegend Trockenfutter zu sich, muss darauf geachtet werden, dass sie genug Wasser trinken. Katzen, die sich ausschließlich von Trockenfutter ernähren, müssen pro Tag zusätzlich etwa 200 ml Wasser zu sich nehmen! Katzen können durch mehrere Trinkwassernäpfe an verschiedenen Stellen und Katzenbrunnen zum Trinken animiert werden. Als ehemalige Wüstenbewohner ziehen die Stubentiger die Flüssigkeitsaufnahme direkt über ihr Futter jedoch in der Regel vor. Nassfutter sollte deshalb die Hauptnahrungsquelle sein, Trockenfutter kann jedoch auch angeboten werden. Es wird von vielen Katzenhaltern gern gekauft, da es vergleichsweise günstig ist und zudem lange haltbar. Es hat aber auch für Katzen einen Vorteil, denn das Kauen trägt zur Zahnhygiene bei. Aber Achtung: Trockenfutter hat mehr Kalorien, sodass es hier schnell zu einer Überfütterung kommen kann. Egal ob Trocken- oder Nassfutter, generell sollten Sie darauf achten, nur hochwertiges Futter zu kaufen, das auf die Bedürfnisse Ihrer Katze abgestimmt ist. Der Fleischanteil sollte bei mehr als 60 % liegen, der Kohlehydratanteil gering sein. Aus der Zutatenliste sollten alle Inhaltsstoffe einzeln entnehmbar sein, Sammelbegriffe wie „tierische Nebenerzeugnisse“ sollen häufig verschleiern, dass minderwertige Schlachtabfälle verarbeitet wurden. Auf Geschmacksverstärker sollte am besten ganz verzichtet werden. Wichtig ist außerdem, dass Taurin zugesetzt wurde. Diese Aminosäure ist essenziell und wird von Katzen dringend benötigt. Da sie jedoch hitzeempfindlich ist, muss sie Katzenfutter extra hinzugefügt werden. Kitten oder Senioren benötigen spezielles Futter, das auf die besonderen Bedürfnisse ausgelegt ist. Außerdem haben einige Katzen wie wir Menschen Unverträglichkeiten, auf die Rücksicht genommen werden muss.

Mehrere kleine Portionen am Tag

Viele Katzenhalter versorgen ihre Indoorkatzen zweimal täglich mit einer großen Portion Nassfutter. Darüber hinaus steht meist Trockenfutter bereit, an dem sich die Katze jederzeit bedienen kann. Das mag für den Menschen praktisch sein, entspricht aber nicht dem natürlichen Fressverhalten von Katzen. Sie sind von Natur aus „Snackfresser“. In freier Wildbahn jagen und fressen sie 10–15 kleine Beutetiere pro Tag. Und zwar immer frisch! Wenn sie zum Beispiel eine Maus einmal nicht auffressen, fangen sie später eher eine Neue, anstatt sich über die Reste herzumachen. Aus diesem Grund fressen die meisten Katzen auch ihr Nassfutter nur, wenn es frisch ist. Das bedeutet jedoch in vielen Fällen, dass sie viel zu viel auf einmal herunterschlingen, was zu Übergewicht oder Regurgitieren führen kann. Von Regurgitieren spricht man dann, wenn das Futter direkt unverdaut wieder hochgewürgt wird. Alternativ fressen die Katzen zwar eine angemessene erste Portion, lassen den Rest aber liegen und verbringen die Zeit bis zur nächsten Fütterung hungrig oder fressen übermäßig viel hochkalorisches Trockenfutter. Deshalb ist es sinnvoll, mehrere kleine Mahlzeiten täglich anzubieten. Mindestens fünf Portionen sind empfohlen. Die Portionsgröße ist von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter Alter und Gesundheitszustand der Katze und Art des Futters. Da Trockenfutter mehr Kalorien als Nassfutter hat, sollten Katzen, die zu Übergewicht neigen, nur begrenzt Zugang haben. Allerdings ermöglicht Trockenfutter auch für berufstätige Katzenhalter die Bereitstellung von mehreren kleinen Portionen pro Tag. Dazu kann beispielsweise ein Futterautomat verwendet werden, der zu vorher festgelegten Zeitpunkten eine kleine Menge Trockenfutter ausgibt.

Activity-Feeding

Katzen haben einen ausgeprägten Jagd- und Spieltrieb. In der freien Wildbahn besteht ihr Tag in der Regel aus Schlafen und der Jagd nach dem nächsten Beutetier. Ihnen das Futter auf dem Silbertablett zu servieren ist deshalb nicht artgerecht. Ein Teil der täglichen Futterration sollte stattdessen von der Katze verdient werden müssen. Activity-Feeding fordert Körper und Köpfchen Ihrer Katze! Besonders gut eignet sich Trockenfutter dafür, denn es ist haltbar, hinterlässt kaum Spuren und sollte ohnehin nur in kleineren Mengen bereitgestellt werden. Durch Fummelbretter, Futterbälle oder Foodpuzzles steht das Trockenfutter grundsätzlich zur Verfügung, wenn Ihre Katze es haben will, muss sie jedoch ein bisschen Einsatz zeigen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Katze nicht überfordern. Ist Ihre Katze erst einmal an Activity-Feeding in verschiedenen Formen gewöhnt, kann der Schwierigkeitsgrad nach und nach angehoben werden.

 

DETAILS
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Dieser Tipp wurde von Christian recherchiert, verfasst und veröffentlicht.
Infos zum Tipp
Autor: christian
Zuletzt bearbeitet von: christian
Veröffentlichungsdatum: 30.04.2025
Letzte Aktualisierung: 30.04.2025
 
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